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Der Oliven-Lehrpfad

1. Geschichte
  • Erster aufgezeichneter Anbau um 3000 v.Chr. in Syrien
  • 2000 v.Chr.: Verbreitung durch Wandervölker in die heutige Türkei und den Süden von Ägypten (die Toten wurden mit Olivenöl eingerieben und eingelegte Oliven mit ins Grab gegeben)
  • Verbreitung von Ägypten nach Nordafrika und Südspanien
  • Im Palast von Knossos (Kreta) wurden Amphoren für Olivenöl gefunden, die auf 1700 v.Chr. datiert wurden
  • Verbreitung durch die Minoer zu Griechen und Römern
  • Um 900 v.Chr. erwähnt Homer mehrfach Oliven in seiner Odyssee
  • Ab 500 v.Chr. erster Olivenanbau durch Römer (Erfindung einer Schrau-benpresse zur besseren Ölgewinnung)
  • Verbreitung durch römisches Reich im ganzen Mittelmeerraum
  • Während Kolonialzeit erfolgt Verbreitung in die neue Welt
2. Systematik
  • Familie der Oleraceae (Ölbaumgewächse): Zur Familie gehören noch z.B. Forsythie, Liguster und Flieder
  • Botanischer Name: Olea europaea
  • Alle bekannten Sorten stammen von Olea europaea ssp. europaea
  • Je nach Herkunft Unterteilung der Wildarten in weitere Unterarten (z.B. ssp. guanchica ist auf den Kanaren beheimatet)
  • Weitere 40-50 Arten, von denen nur O. europaea essbare Früchte trägt (andere Arten: O. ambrensis, O. javanica, O. neriifolia)
3. Allgemeine Beschreibung
  • Sehr langlebiger Baum: älteste Exemplare über 1000 Jahre alt
  • Bis 20 m große Bäume mit dichtem und gedrungenem Wuchs
  • Enormes Ausschlagsvermögen: Selbst vergreiste Pflanzen treiben nach einem starken Rückschnitt oder Beschädigung aus altem Holz wieder aus
  • Gegenständig angeordnete, dicke und ledrige Blätter, die etwa 2-3 Jahre am Baum verbleiben und dann im Frühjahr abgeworfen werden
  • Eingesunkene Spaltöffnungen und Behaarung an der Blattunterseite, um Wasserverdunstung zu minimieren
  • Weit ausgebreitetes Wurzelwerk: bei alten Exemplaren bis zu 15 m, aber nur bis 1,20 m tief
5. Weiterverarbeitung
Verwendung der Früchte:
  • Pressung zu Öl als Nahrungsmittel oder für Kosmetika
  • Zum Verzehr: Oliven müssen zuerst eingelegt werden, um Bitterstoffe zu entziehen
Verwendung anderer Pflanzenteile
  • Aus dem Holz werden Möbelstücke und Instrumente gefertigt
  • Blätter für medizinische Zwecke (Schlaffördende Wirkung und Stärkung des Immunsystems)
6. Sorten
Bei allen Sorten handelt es sich um Veredelungen
Hauptsorten
  • ‘Cipressino‘ :
    Sorte aus der Toskana, robust und schnellwachsend, Wuchs zypressenähnlich
  • ‘Leccino‘ :
    In vielen italienischen Gebieten anzufinden, Oliven ergeben ein mildes Öl
  • ‘Olivastre Seggianese‘ :
    Sorte aus der Toskana, sehr kräftiger Wuchs
Sorten in kleinen Stückzahlen
  • ‘Pendolino‘
  • ‘Tonda Iblea‘
  • ‘Biancolila‘
  • ‘Frantoio‘
7. Idealer Standort
  • Vollsonnig und warm
  • Bodenansprüche:
    • Möglichst durchlässig um Staunässe zu verhindern
    • Guter Wasser- und Lufthaushalt
    • Generell aber geringe Bodenansprüche
  • Wasserbedarf: Bei Auspflanzung sind Niederschläge in der Regel ausreichend
8. Winter
  • Die ausgewählten Sorten sind frosttolerant bis zu –15 °C
  • Bei stärkeren Frösten kann es zu Blattfall kommen, der durch Frühjahrs-trieb in der Regel ausgeglichen wird
  • In den Boden gepflanzte Oliven sind weniger frostempfindlich als Kübel-pflanzen
  • Bei Kübelpflanzen sollte unbedingt der Topf im Winter eingepackt werden
Olivenlehrpfad